Das Inzersdorfer Fastentuch – alle zogen an einem Strang

Unser neues Fastentuch hängt seit Beginn der Fastenzeit in unserer Kirche. An zwei Sonntagen nach der Messe waren viele helfende Hände damit beschäftigt Wollfäden zu sortieren, zu vermessen, abzuwickeln und aufzuknüpfen. Als dann der Fastenvorhang mit den vielen gehäkelten Lebensfäden aufgezogen wurde und vor dem Kruzifix hing, waren wir berührt und beeindruckt und es kamen uns so manche Gedanken in den Sinn:

„Viele Fäden wurden gezogen und alle zogen an einem Strang, fadenscheinig und doch auch verbindlich, künstlerisch verwoben und verhäkelt, und am Ende ein sanfter Vorhang, der wie ein Purple Rain vom Himmel rieselt….“

Auch wurde mit den Schnüren unser „Auferstehungsbild“ verhängt (1999 schuf der Künstler Anton Lehmden eine neue gemalte Darstellung des Kreuzwegs und fügte ihr die unübliche 15. Station der Auferstehung bei).

„Der Vorhang hängt leicht und locker – Weltpolitik, Fastenzeit, Klima sind derzeit so schwere Themen – und da öffnet sich der Vorhang, lässt aufatmen und drückt nicht runter. Jeder Faden ist individuell und hängt locker neben dem anderen. Nicht verklebt, verwebt oder verknüpft, sondern frei. Unsere jeweilige Individualität bleibt bestehen, wird nicht verbogen, beschädigt, sondern ist luftig und leicht im großen Ganzen. Eine berührende Form von Gemeinschaft.“

Gedanken zum Fastentuch „Lebensschnüre“ der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Inzersdorf beim Wortgottesdienst am 1. Fastensonntag von Ulrike Heimhilcher–Dohnal

Ein Beitrag über unser Fastentuch und das Making-Of wurde am Aschermittwoch in der Sendung „FeierAbend“ in ORF2 ausgestrahlt.

Lesen Sie weiter im aktuellen Blickpunkt!

Siehe dazu auch folgende Artikel:
ERZDIÖZESE WIEN:
https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/127594.html

Fotos: Nina Chalupsky, Ulrike Heimhilcher-Dohnal, Judith Knell

3 Replies to “Das Inzersdorfer Fastentuch – alle zogen an einem Strang”

  1. Judith.klausner Gold

    Dieses fastentuch ist wunderschön. Es erfüllt 2 Dinge 1. Die verhüllung des Alters und 2. Die Gemeinde hat selbst gestaltet. Ich bin textil Künstlerin und finde es sehr gut gelungen. Ich beobachte seit vielen Jahren die Gestaltungen im Stephansdom, sie faszinieren mich, aber sie haben mit der Gemeinde der gläubigen nichts zu tun. Hut ab vor dem Projekt.

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