Pfarr-Zusammenarbeit mit Neustift und Emmaus

Die Zusammenarbeit zwischen der Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus und den 1939 bzw. 1992 aus ihr hervorgegangenen Pfarren Inzersdorf-Neustift und Emmaus am Wienerberg hat eine lange Tradition.

So wird etwa das Fronleichnamsfest schon seit langer Zeit gemeinsam, pfarrübergreifend begangen.
Etabliert hat sich auch der Emmausgang am Ostermontag. An diesem Feiertag findet keine Messe in St. Nikolaus statt – stattdessen treffen wir uns vor unserer Pfarrkirche und gehen nach Emmaus am Wienerberg, um dort die Messe zu feiern. Auch am Pfingstmontag und an einem der Weihnachtsfeiertage wurden ab den 2010er-Jahren unsere Pfarrmitglieder dazu eingeladen, unsere Schwesterpfarren zu besuchen. Mit der Pfarre Emmaus gibt es seit einigen Jahren eine gemeinsame Sommergottesdienstordnung für die Monate Juli und August.

Gemeinsames Fronleichnamsfest 2016

Im September 2012 veröffentlichte die Erzdiözese Wien Leitlinien zur Diözesanreform „Apostelgeschichte 2.1“. Laut diesen sollten bis 2022 anstelle der bisherigen 660 Pfarren weniger, aber größere Pfarren treten, die aus einzelnen Teilgemeinden bestehen.

Im März 2013 äußerte die Pfarre Emmaus den Wunsch, einen Pfarrverband mit St. Nikolaus zu begründen. Aufgrund der Vorgaben der Erzdiözese zur Mindestanzahl an Kirchenbeitragszahler*innen in einem neuen Pfarrverband war jedoch klar, dass eine weitere Pfarre Teil dieses werden müsste. Der PGR von St. Nikolaus schlug daher einen Pfarrverband der Pfarren Emmaus, St. Nikolaus und Neustift vor. Die ersten Gespräche verliefen zu aller Zufriedenheit und wir erhielten auch die Zustimmung von Herrn Kardinal Schönborn.

Schon im selben Jahr wurde auf Initiative der ED Wien eine Steuerungsgruppe „Pfarre neu” für die Pfarren St. Nikolaus und Emmaus gegründet. Es gab eine gemeinsame PGR-Sitzung der beiden Pfarren. Nachdem auch Neustift hinzugestoßen war, gab es eine gemeinsame Klausur der Pfarrgemeinderäte aller drei Pfarren. Besonders die Verantwortlichen der sog. „Steuerungsgruppe“ der drei Pfarren „Emmaus“, „Inzersdorf-Neustift“ und „Inzersdorf (St. Nikolaus)“ haben ab Dezember 2013 engagiert versucht, Zusammenarbeit zu fördern und Gemeinsamkeiten zu bestärken.

Als die Pfarrkirche St. Nikolaus zwischen 2013 und 2017 umgebaut wurde, feierten wir zeitweise unsere Sonntagsmessen gemeinsam mit der Pfarre Emmaus in deren Pfarrkirche.

2014 und 2015 gab es einen gemeinsamen Beginn der Erstkommunion-Vorbereitung unserer Pfarre mit der Pfarre Emmaus am Wienerberg zum Fest des Hl. Martin. Andere gemeinsame EK-Veranstaltungen wie die Nikolausfeier oder ein Kreuzweg fanden 2014 ebenfalls statt.

Zudem gab es einen gemeinsamen Caritaskreis der drei Pfarren. In diesem steht die Frage nach gegenseitiger Hilfe und gemeinsamen Aktionen im Vordergrund.

Aufbauend auf den Vorschlägen der PGRs und Dekanatskonferenzen erarbeiteten die Bischofsvikare die Entwicklungsräume für alle Pfarren der Erzdiözese Wien. Im November 2015 legte der Erzbischof die 140 Entwicklungsräume fest und bat sie, die 7 Punkte seines Hirtenbriefs umzusetzen.

Mit 1. September 2019 wurde Nikolaus Zvonarich neben seiner Tätigkeit als Pfarrer von Inzersdorf-St. Nikolaus zum Pfarrmoderator von Inzersdorf-Neustift ernannt. Die zuvor für Neustift zuständigen Moderator P. Alois Sághy und Kaplan P. Adolf Scharwitzl gingen in den wohlverdienten Ruhestand und der Orden der Salesianer
Don Boscos zog sich aus der Pfarre zurück.

Im ersten Lockdown im Frühling 2020 wurde unter anderem beim Livestreaming von Messen aus den drei Kirchen nach Hause kooperiert. So wurde ein gemeinsamer Youtube-Kanal gegründet.

Livestream-Messe im Lockdown, gemeinsame Technik

Nach der Pensionierung von Nikolaus Zvonarich wurde im September 2020 Dr. Zvonko Brezovski zum Pfarrer aller drei Pfarren ernannt. Dadurch wurde die Zusammenarbeit verstärkt. So ging in diesem Monat die über den Sommer vorbereitete Plattform eni.wien online, ein gemeinschaftlicher Schulterschluss bei der alltäglichen seelsorgerischen Arbeit dieser drei Pfarren mit gemeinsamer öffentlichen Darstellung der drei Terminkalender, einem gemeinsamen Instagram-Profil und einem gemeinsamen Newsletter.

eni.wien bestand von September 2020 bis Juni 2024. Der Name setzte sich aus den Buchstaben für die Pfarren Emmaus am Wienerberg, Inzersdorf-Neustift und Inzersdorf (St. Nikolaus) zusammen. Als Backronym kam zudem die Bedeutung „eine neue Initiative“ auf.

Die farbliche Kennzeichnung im Kalender war der Reihenfolge der Pfarren (Emmaus, St. Nikolaus, Inzersdorf-Neustift) zugeordnet und in absteigender Helligkeitsfolge (Dunkeltürkis, Türkis, Gelb) ausgeführt.

Die Plattform eni.wien wurde in den folgenden Jahren durch weitere Funktionen technisch erweitert, die auf Wunsch der Pfarren hin eingerichtet wurden. So war es etwa möglich, die Wochenmitteilungen über ein Modul automatisch aus den vorhandenen Terminen und Textbeiträgen zusammenzustellen. Ebenso ermöglichte ein eigenes Modul die Einteilung der Organist*innen.

Wir wollten gemeinsam nach außen hin auftreten, um Kräfte zu bündeln. In manchen Bereichen machte es mehr Sinn, gemeinsam Dinge auf die Beine zu stellen, als dass jede Pfarre sehr viel Energie in eigene Varianten hineinsteckte.

2021 wurden die Kanzleien der Pfarren zu einem gemeinsamen „Zentralbüro“ in der Draschestraße zusammengelegt. Zudem wurden ein Pfarrvikar und mehrere Kapläne angestellt, die gemeinsam mit Pfarrer und Pastoralassistent in allen drei Pfarren tätig waren.

Die wöchentlich erscheinenden Pfarr-Mitteilungen erhielten 2021 ein einheitliches Aussehen – auf der ersten Seite fand man einen Überblick über die Veranstaltungen aller drei Pfarren, auf der zweiten Seite spezifische Ankündigungen der jeweiligen Pfarre. Die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen erhielten nun neue einheitliche „@eni.wien“ Mail-Adressen, kurz und leicht merkbar. Indem die Mail-Adressen sich auf die Funktion beziehen (z.B. „kaplan.in@eni.wien“ für den Neustift zugeteilten Kaplan), hätten sie weiterverwendet werden können, wenn Priester unsere Pfarren verlassen. Diese Mailadressen wurden Ende Juni 2024 eingestellt.

Mit 30. Juni 2024 wurde Zvonko Brezovski von seinem Amt als Pfarrer von St. Nikolaus und Inzersdorf-Neustift entpflichtet. Mit 1. Juli wurden Bernhard Pokorny zum Pfarrprovisor von St. Nikolaus und Georg Zluwa zum Pfarrprovisor von Inzersdorf-Neustift ernannt.

Text: N. Trimmel

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