Wort des Pfarrers in der Fastenzeit
Hier finden Sie das wöchentliche „Wort des Pfarrers“ unseres Zvonko Brezovski in der Fastenzeit 2021.
Palmsonntag
Geschätzte LeserInnen,
Wir leben in einer Zeit der großen Veränderungen u.a., weil uns seit einem Jahr die Covid-19 Pandemie in Ungewißheit hält: wir machen Pläne und doch klappt es im Leben selten, dass es „nach Plan“ läuft. Vielleicht sollten wir mehr von der „Wettervorhersage“ lernen. Wie das Wort sagt, es ist eine „Vorhersage“ über die möglichst gut geschätzte Wetterlage. Wie das Wetter tatsächlich ist/sein wird, wie vorhergesagt oder nicht, ist immer im gewissen Augenblick oder im nachhinein festzustellen.
Wir befinden uns in der Karwoche und wollen gemeinsam die Geheimisse des Leidens, des Todes und der Auferstehung unseres Erlösers, Jesus Christus betrachten und feiern. Laut „Vorhersagen“ wird uns eine gemeinsame Liturgie möglich sein. Es ist aber nur eine „Vorhersage“ und wie beim Wetter müssen wir uns auch auf eine eventuelle Änderung vorbereiten. Wichtig ist, dass wir achtsam bleiben und heil durch diese Pandemie kommen. Wir planen die Kar- und Osterwoche ganz „normal“, und, sollte sich der Plan ändern, werden wir Sie/Euch rechtzeitig darüber informieren. Eine gesegnete und heilbringende Kar-und Osterwoche wünsche ich Ihnen/Euch.
Ihr/Euer Pfr. Dr. Brezovski
5. Fastensonntag
Liebe LeserInnen,
Darf man segnen?
In den letzten Tagen gibt es eine Auseinandersetzung mit dem Thema Segnen. Natürlich gibt es dazu einen besonderen Anlaß bzw. Bereich und die Frage lautet: was und wen darf man oder darf man nicht segnen. Eine Antwort findet sich u.a. im Buch Numeri. Da lesen wir über den Priestersegen wie folgt:
„Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen: Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil. So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.“
(Num 6,22-27)
Von diesem Segen ist also niemand ausgeschlossen. Ich fühle mich von Gott geschaffen und gesegnet und das wünsche ich jedem Menschen und jedem Geschöpf auf dieser Welt. Nun wünsche ich Euch/Ihnen eine gesegnete Woche und gute Gesundheit.
Ihr/Euer Pfarrer, Dr. Z. Brezovski
4. Fastensonntag
Liebe LeserInnen, ich diesen Tagen hörte ich mehrmals den Satz: „ein Dialog ist wichtig“. Es gibt ja dieses berühmte Sprichwort: „Durchs Reden kommen d’Leut zam“. Was macht einen Dialog aus? Heute möchte ich die Gedanken vom Theologen Karl Rahner über Dialog mit Euch/Ihnen teilen. Er sagte:
„Es kann und muss heute Dialog sein. Kein feiger, kein relativistischer Dialog, in dem die Partner ihre eigene Überzeugung nicht mehr ernst nehmen und so eigentlich nicht wahrhaftig reden können, weil sie nichts zu sagen haben; ein Dialog in echter Freiheit, nicht bloß in Toleranz und jener Koexistenz, die hingenommen wird, weil einem die Macht fehlt, den Gegner zu vernichten… Der Dialog muss sich hüten vor Geschwätz und Unverbindlichkeit. Der endliche Mensch des Dialogs muss den demütigen Mut haben, sich seinen Partner auszuwählen, weil er nicht mit allen reden kann, soll sein Dialog nicht zu leerem Gerede entarten; er darf sogar auch einmal für sich das Recht, ja die Pflicht erkennen, einen Dialog (nicht den Dialog überhaupt!) abzubrechen, wenn er auch bei strengster Selbstkritik und einem letzten (aber nicht vorletzten!) Verzicht auf das Urteil über den anderen Menschen sich zur Ansicht gezwungen erfährt, dass ihm hier und jetzt nicht jener gute Wille auf der anderen Seite entgegenkommt, der die Voraussetzung eines jeden Dialogs ist.“
In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine gesegnete Woche und Gottes Segen.
Euer/Ihr Pfr. Z. Brezovski
3. Fastensonntag
Liebe LeserInnen, heute darf ich mit dem Hinweisauf die PGR-Wahl im nächsten Jahr (20.03.2022) fortsetzen. Im April/Mai dieses Jahres gibt es wegen der Pandemie anstatt PGR-Kongreß die Online-Foren (www.pgr.at). Die Themen sind interessant: Wozu Pfarre? Sehen wir die Kirche an anderen Orten? Wie nutzen wir Freiräume? Wie schaffen wir Platz für Talente und ermöglichen Beteiligung?
Es geht dabei um einen österreichweiten Austausch über die aktuelle Situation in den Pfarren und über die neuen Möglichkeiten in der Praxis. Es gilt nach wie vor: Ecclesia semper reformanda – die Kirche muss immer reformiert werden, d.h. wir sindalle auf der Suche nach Antworten auf die Fragen der Gegenwart. Der PGR ist in dem Sinne eine tragende Säule im Pfarrleben. Er repräsentiert nicht sich selbst, sondern alle Menschen einer Pfarre. In ihm sollen Wünsche, Sorgen, Ängste, Ideen, Initiativen… zusammenkommen. Diese gehören erwägt, besprochen und nach Möglichkeiten in der Pastorale umgesetzt. Mit anderen Worten: ein Miteinander und Füreinander ist gefragt. Auf dem Weg zu Gott sind wir alle gleich. Dieser Weg ist durch Glauben, Hoffnung und Liebe geprägt. Möge uns die Freude der Botschaft Christi auf diesemWeg tragen.
In der Vorfreude auf Euer/Ihr Interesse an der PGR-Wahl 2022 darf ich ein schönes Wochenende und eine gesegnete Woche wünschen.
Ihr/Euer PfarrerDr. Z. Brezovski
2. Fastensonntag
Aktuell – In die Zukunft der eigenen Pfarre schauen – PGR Wahl 20.03.2022
In diesen Tagen beschäftig mich der Satz: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“. Die Gegenwart und die Zukunft aller drei Pfarren, Emmaus am Wienerberg, Inzersdorf-St. Nikolaus und Inzersdorf-Neustift liegen mir sehr am Herzen. Seit einigen Monaten bin ich Pfarrer dieser Pfarren und habe versucht, mich einzuleben, einzubringen und zu orientieren. Durch die Hindernisse der Covid-19 Pandemie ist ein Überblick eine echte Herausforderung geworden. Aber wir sind auf einem guten Weg und ich möchte gemeinsam mit Euch/Ihnen die Gegenwart gestalten und ein wenig in die Zukunft „blicken“.
Nämlich, wie bereits bekannt, findet am 20. März 2022 die neue PGR-Wahl statt. Jemand könnte sagen, da ist noch Zeit bis dahin. Die alltägliche Erfahrung aus dem letzten Jahr zeigt jedoch, dass durch die neue Situation in der Welt alles viel länger dauert als geplant. Deshalb dachte ich, es wäre gut Euch/Sie über die Ziele und über den Sinn des PGR zu informieren. Der Grundgedanke dabei ist, wer gut informiert und beraten ist, kann auch gute Entscheidungen treffen.
Damit mein Pfarrerwort nicht zu lang ist, werde ich mich bemühen, nur die wichtigsten Punkte über den PGR zu bringen. Die PGR-Ordnung findet man unter www.pgr.at. Im Prinzip sagt der Begriff PGR schon alles aus: Der Pfarrgemeinderat ist ein Pastoralrat. Im Kirchenrecht lesen wir darüber: „536 § 2. DerPastoralrat hat nur beratendes Stimmrecht und wird durch die vom Diözesanbischof festgesetzten Normen geregelt.“Also, wenn jemand kandidiert, muss Er/Sie sich keine Sorgen machen, dass Er/Sie im PGR überfordert wird. Es geht vor allem um gute Beratung, um ein buntes und vielfältiges Pfarrleben! Dazu kann jeder und jede beitragen. Warum dann nicht überlegen und eventuell am20. März 2022 kandidieren?
Liebe LeserInnen, ich freue mich auf unsere gemeinsame Gegenwart/Zukunft und auf die guten Beratungen in den jetzigen und zukünftigen PGR-s. Eine gesegnete Woche und gute Gesundheit wünsche ich Euch/Ihnen.
Euer/Ihr Pfarrer, Dr. Z. Brezovski
1. Fastensonntag
Liebe LeserInnen,
Am Aschermittwoch, dem 17.02.2021 haben wir die heurige Fastenzeit begonnen. In früheren Zeiten gab es vor der Fastenzeit Faschingstage. Wie diese Faschingstage gestaltet wurden, war von Land zu Land, von Ort zu Ort unterschiedlich. Der Sinn aber war immer der gleiche: Mit dem „Alten“ abzuschließen und durch die vierzigTage der Fastenzeit, die Seele und den Körper, also den ganzen Menschen, für Ostern, für das „Neue“ vorzubereiten.
In diesem Jahr sind wir mit der großen Herausforderung der Pandemie konfrontiert und alle Faschingstage sind mehr oder weniger „ausgefallen“. Die Fastenzeit ist trotzdem da und ich wünsche mir und Ihnen/Euch, dass wir diese vierzig Tage als gesegnet betrachten und für die Erneuerung unserer Kräfte und des Glaubens nützen.
Ihr/Euer Pfarrer Zvonko